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Geisterstadt vor einer Wand aus Eis

  • Autorenbild: Luisi Pusteblume
    Luisi Pusteblume
  • 23. Mai 2016
  • 2 Min. Lesezeit

Letzte Woche, am 17. Mai war der große Nationalfeitag der Norweger und neben viel Essen und Gemeinschaft mit der gesamten Stadt in Svalbardhallen (die große Turnhalle der Stadt) gab es auch eine große Parade. Wie ich aus Gesprächen erfahren habe, feiern die Norweger an diesem Tag die Unabhängigkeit von Dänemark (yes, einmal waren nicht wir Schuld) und anlässlich dieses Datums trägt fast jede norwegische Frau ein festlich traditionelles Kleid und die Männe Anzug. Im ganzen Land gibt es Paraden und auch auf Svalbrad hat neben der Schule, dem Kindergarten, der Bigband, UNIS und der Feuerwehr fast jeder mitgemacht. Die Norweger sind ziemlich stolz auf ihr Land und ein bisschen kann ich das auch nachvollziehen. Sie haben echt eine schöne Natur ;).

Nichts desto trotz hatte ich gestern einen ganz wundervollen Tag als ich mit Gerrit, Basti, unternehmungslustigen Touristen und einer Band aus Leizig eine Bootstour nach Pyramiden gemacht habe. Die Band hat einen Kommilitonen von mir besucht und auch schon ein Konzert im Kulturhuset gegeben. Die musikalische Unterhaltung hat die Fahrt natürlich noch ein bisschen besonderer gemacht. Am Anfang in Billefjorden haben wir erst einen Wal von weitem gesehen und ganz viele Papageientaucher, die ich aber irgendwie nicht so vor die Linse bekommen habe - im Gegensatz zu den anderen vielen Vögeln :).

Unser erster Stopp hieß dann aber Nodenskiöldbreen - ein sogenannter 'Basal sliding galcier', das heißt er hat so viele Gletscherspalten in denen im Sommer das Schmelzwasser bis an das Gletscherbett gelangen kann. Auf diesem Wasser gleitet er dann in den Fjord und 'kalbt' Eisberge. Im Jahr bewegt er sich wenige Kilometer und erhöht den Frischwasseranteil im Fjord. Ich finde Gletscher einfach genial - Sie sind so gewaltig, überraschend lebendig und unglaublich schön. Vor dem Gletscher haben wir dann noch ausführlich Barbecue gemacht (mit Wal - nicht mein Geschmack, es gab aber auch andere Sachen) und wir durften Gletschereis kosten. Auf den dazugereichten Whiskey habe ich verzichtet ;). Bei meiner 'Gletscherverkostung' wurde ich vom mal wieder anwesenden BBC-team beobachtet. Ich wurde gefragt, wie das Eis schmeckt - dämliche Frage... Ich hoffe wirklich nicht, dass das irgendwie in die Dokumentation kommt :)

Danach ging es mit musikalischer Begleitung nach Pyramiden. Einer 1998 vollkommen verlassenen Geisterstadt im Norden von Billefjorden. Ehemalig haben hier russische Minenarbeiter mit ihren Familien gelebt und gearbeitet. Nachdem der Kohleabbau mit sinkenden Preisen aber unrentabel geworden war, wurde die Stadt fluchtartig verlassen. Zu der besten Zeit lebten hier bis zu 1000 Menschen und es war kurzzeitig die nördlichste Stadt der Welt. Es gab eine Schule, Kindergarten, sogar Viehzucht und ein Krankenhaus. Heute sind alle Gebäude verlassen, Internet gibt es nur in einer Hütte am Hang des Berges 'Pyramiden', welchem die Stadt ihren Namen verdankt, ein Hotel und 7 Menschen die die Stadt vor weiterem Verfall schützen wollen und Touristen herumführen. Man fühlt sich wirklich wie in ein anderes Jahrhundert versetzt. Aber mit derm Gletscher im Hintergrund ist das wirklich ein sehr schönes Plätzchen, vor allem bei sonnigem Wetter.

 
 
 

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