Unter der Mitternachtssonne
- Luisi Pusteblume
- 30. Apr. 2016
- 2 Min. Lesezeit
2 Wochen ist es jetzt her, als die Sonne in der Nacht nur für kurze Momente verschwunden war und wir nacheinander einen Sonnenuntergang und einen Sonnenaufgang beobachten konnten. Das war ziemlich genial und weil wir abends auch immer lange in der Uni waren um an unserem Report zu schreiben, konnte man beim späten Arbeiten wenigstens noch ein bisschen Sonne genießen. Seitdem scheint allerdings 24 Stunden die Sonne und man will eigentlich gar nicht mehr so richtig schlafen gehen - eine gute Gelegenheit für Unternehmungen :) Ich war mit zweien meiner Küchencrew beim Schlittenhundfahren. Weil wir ziemliche Glückspilze sind, waren wir ganz allein mit dem Guide und mussten uns die Hundis nicht mit Touristen teilen. Am Anfang darf man ein bisschen knuddeln und macht sich bekannt mit den Vierbeinern, die teilweise reine Huskies aber hauptsächliche Mischlinge waren. Danach haben wir uns nach Anleitung ein Team von 6 Hunden zusammengesucht und an den Schlitten gespannt. Man fährt zu zweit: einer sitzt im Schlitten und der andere steht, lenkt und bremst/schiebt mit an. Mein Team war unglaublich schnell und wir mussten meistens bremsen, weil das andere Team vor uns etwas müder war. Beim Fahren merkt man aber erst, wie viel Energie diese Hunde besitzen und wie sehr sie es lieben zu rennen. Man tut ihnen auf jeden Fall einen Gefallen, wenn man mit ihnen ausfährt.

Nach ein anderthalb Stunden waren wir wieder zurück, haben die Hunde gefüttert und haben die Zeit genutzt noch ein paar Kuscheleinheiten auszutauschen und vor allem die unglaublich süßen, verspielten Welpen zu knuddeln. Insgesamt ist diese Art der Fortbewegung vllt nicht die schnellste, aber man sieht mehr von der Umgebung und hat immer gut gelaunte Reisebegleiter.
Einen Tag später gings schon auf unseren großen Unis-fieldtrip an die Eastcoast zum Gletscher Mohnbukta. Wir sind morgens um halb 10 gestartet und waren erst gegen 8 Uhr abends wieder da. Die Scooterfahrt durch Adventalen und Sassendalen ist relativ eintönig und man ist insgesamt ganz froh nach 3 Stunden endlich anzukommen.

Am Gletscher hatten wir dann erstmal Lunch und haben ein bisschen Input zum Gletscher bekommen. Zu dieser Zeit war auch Eis auf dem Meer und Gletscher, die ins Meer kalben sind an sich schon so faszinierend. Auch wenn Mohnbukta im Moment eher inaktiv ist, ist es so eindrucksvoll wie viel Tonnen Eis sich da bewegen und wie durchfurcht er durch die Schmelzkanäle aussieht. Da möchte man wirklich eher aus der Ferne staunen. Am Gletscher haben wir auch Leute von Sysselmannen (sowas wie Polizei) getroffen, die Ausschau nach Eisbären gehalten haben. Tatsächlich habe ich dann auch meinen ersten Eisbären hier gesehen! Erst durchs Fernrohr von ganz weit weg und später als wir an der Küste noch weiter südlich gefahren sind, auch von relativ nah. Ein gelbes haariges Wesen, das auf dem Eis langschleicht, vermutlich auf der Suche nach einer schmackhaften Robbe :).
Wir haben dann weiter an der Küste noch auf 2 Geologen von Unis gewartet, die noch testen wollten, ob das Eis dick genug ist um Sedimentkerne zu nehmen, die Ihnen Aufschluss über das Alter des Gletschers zu geben. Eher uninteressant für mich, allerdings hatten wir auch genug Spaß an der Küste und haben uns die Zeit mit dem Eis vertrieben.
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