Zwischenstopp in Kopenhagen
- Luisi Pusteblume
- 7. Jan. 2016
- 2 Min. Lesezeit

Nachdem wir (meine beiden Mitreisenden vom 'Meteorologischem Department' und ich) uns in Hamburg in ein ziemlich kleines Flugzeug gequetscht hatten und mit 3 Jacken übereinander und super fetten Schuhen uns nicht gerade der Beliebtheit unserer Mitmenschen erfreuen durften, sitze ich hier jetzt in unserem 'Lager' am Flughafen in Kopenhagen. Von Hamburg an sich fliegt man echt nur 20 Minuten nach Kopenhagen, und obwohl es gerade schon losging ist es jetzt schon wieder erstmal vorbei. Momentan wache ich über unser Gepäck und meine Reisebegleiter versuchen ein wenig Schlaf abzubekommen. Gar nicht so leicht, bei der trockenensten Luft, die ich seit langem geatmet habe (mein Hals fühlt sich an wie Sandpapier und meine Lippen muss ich gefühlte 100 Mal pro Stunde eincremen) zu schlafen, aber wir haben einen Platz gefunden, wo wenigstens die Lichtbedingungen an Schlaf denken lassen. Den Abend haben wir hauptsächlich damit verbracht über unser 'Ausrüstung' zu fachsimpeln, 'Ich sehe was, was du nicht siehst' und 'Kontakt' zu spielen und zu mutmaßen, wie sie sich unsere Kleidung im arktischen Klima wirklich bewähren wird. Man merkt die Vorfreude, aber auch die Bedenken über die kommenden Monate... Ich grübele gerade am meisten, ob ich die Sonne morgen wohl noch einmal hier am Flughafen aufgehen sehen werde. Irgendwie würde ich mich gern nochmal richtig verabschieden, bevor es erstmal in die ewige Dunkelheit geht. Schon komisch, wie sehr dieser riesige glühende Ball mich in wehmütige Stimmung versetzen kann. Auch irgendwie komisch. Heute Vormittag habe ich noch im Keller des Geomatikums mit gedachten Polynyas experimentiert und morgen werde ich schon in Longyarbyen sein, und im nördlichsten Studentenwohnheim der Welt wohl erstmal den Schlaf dieser Nacht nachholen. Ich kann irgendwie noch nicht richtig glauben, dass ich wirklich hier sitze und das schreibe. Auch wenn ich schon viel Zeit in die Vorbereitung investiert habe ist es etwas anderes, sich wirklich in den Flieger zu setzen, diesen Ort kennen zu lernen und Polynyas Realität werden zu lassen. Ich möchte euch, die hier das lest wirklich ermutigen, euer Herz zu erforschen und eure Träume wahr werden zu lassen. Langsam glaube ich, dass das wirklich klappen kann. :)
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